Hamburg 2024

Hamburg 2024 – Eine Chance für den Sport in Sachsen?

Im kleinen Rahmen, von rund 40 Personen, fand am vergangenen Freitag im Ruderbootshaus Cotta eine Gesprächsrunde mit dem Sportminister des Bundes, Thomas de Maizére, Sachsens Markus Ulbig und Generalsekretär des Landessportbunds Christian Dahms statt.

Deutschland bewirbt sich mit der Hansestadt Hamburg um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024. Eine Chance für Deutschland und den deutschen Sport, wie aber sieht das für den Sport in Sachsen aus?

Dazu diskutierten die Gäste mit den beiden „Sportministern“. Rund 157 Mio. € gibt der Bund für die Spitzensportförderung aus: “Wenn der Bund so viel Geld ausgibt, soll dabei auch was rauskommen“, fordert de Maiziére. Er geht noch weiter: „Wenn wir ehrlich sind, dann sind wir international in die Mittelklasse gerutscht. Das wird teilweise durch einzelne Spitzenleistungen überdeckt.“ Auf mehr Geld kann der Sport nicht hoffen. Der Bundesinnenminister kündigte aber strukturelle Veränderungen an. Themen wie der Übergang vom Nachwuchs zur Elite, die Bezahlung der Trainer und die mangelnde berufliche Absicherung für Spitzenathleten müssen angegangen werden. „Es muss möglich sein, in kleiner Runde superkritische Fragen zu stellen“, meinte de Maiziére. Spätestens nach den Olympischen Spielen in Rio 2016 wird der DOSB sein neues Spitzensport-Konzept präsentieren.

Markus Ulbig, Sportminister Sachsens, diskutierte dann tagesaktuelle Probleme der sächsischen Sportvereine an der Basis. Er machte darauf aufmerksam: „Sachsen stockte die konsumtiven Mittel für den LSB Sachsen um 1 Mio. € auf. Das Geld ist vorrangig für den Ausbau und die bessere Bezahlung von Trainern da“. Im investiven Bereich ist ein leichter Rückgang gegenüber dem vorherigen Doppelhaushalt zu verzeichnen, jedoch sind wir bundesweit auf einem hohen Niveau. Am Ende wurden auch Themen wie die Doppelbelastung von Spitzenathleten am Sportgymnasium in der Abiturstufe, Inklusion im Segelsport oder Probleme im Bereich der Kaderathleten und Trainern diskutiert.

Inwieweit Sachsen und die Partnerstadt Dresden von den Spielen in Hamburg profitieren könnte, wird man erst 2017 nach der endgültigen Vergabe der Sommerspiele 2024 absehen können.