Oberbürgermeisterwahl 2015 – Sportpolitik der Landeshauptstadt Dresden

Hinweis: Die Meinungen der OB-Kandidaten spiegelt nicht in jedem Fall die Auffassungen des Präsidiums wieder.

Stellung und Rolle der Sportvereine in der städtischen Gesellschaft:

Dirk Hilbert
“Sportvereine spielen für eine städtische Gesellschaft eine wichtige Rolle. Neben dem unschätzbaren Wert für die Gesundheit haben sie eine wichtige soziale Funktion, die in Zukunft immer bedeutender werden wird. Sportvereine bieten vielen Menschen eine sinnvolle und schöne Freizeitgestaltung, Entspannung und Erholung. Sie sind aber auch ein Ort, an dem soziales Engagement, Teamfähigkeit, Gemeinschaftsgeist erlernt und gestärkt werden. Das ist für jeden einzelnen Menschen wichtig – viele Freundschaften, persönliche Kontakte resultieren aus der Mitgliedschaft im Verein. Und Sportvereine können helfen zu integrieren: Jungen Menschen eine Möglichkeit sinnvoller Freizeitgestaltung bieten, die Einhaltung von Regeln lehren, sie können auch ein Ort der Integration von Menschen sein, die zu uns kommen und erst ihren Platz in der neuen Heimat finden müssen. Mit Sportalis haben wir eine Plattform geschaffen, auf der die Dresdner schnell Angebote finden können. Diese Plattform möchte ich ausbauen, so dass sich Vereine besser präsentieren können – und das auch mehrsprachig.”

Fr. Dr. Eva-Maria Stange
Nun zu den von Ihnen angefragten Themen. Mir ist bekannt, dass inzwischen über 90.000 Dresdnerinnen und Dresdner in fast 400 Vereinen Sport treiben, und diese Zahl absehbar weiter zunehmen wird. Diese überaus erfreuliche Tatsache unterstreicht die Bedeutung des organsierten Sports für das städtische Leben sehr eindrucksvoll. Meines Wissens sind nur die Kleingärtner in noch größerer Zahl organisiert. Was mir besonders am Herzen liegt, ist die wertvolle Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die von den zumeist ehrenamtlichen tätigen Sportlerinnen und Sportlern geleistet wird. Meine Kinder und Enkel waren bzw. sind selbst aktiv sowohl als Trainerin wie auch als Sportler. Ich schätze die wertvolle Bildungsarbeit, die mit der Tätigkeit in den Sportvereinen verbunden ist und zahlreichen Kindern und Jugendlichen wichtige Persönlichkeitsentwicklungen nicht nur im  Rahmen sportlicher Fähigkeiten ermöglicht.

 

Möglichkeiten der Zusammenarbeit der Sportselbstverwaltung und kommunalen Sportverwaltung

Dirk Hilbert
Es kann nur ureigenes Interesse der Stadt sein, ein dichtes Netz an Sportvereinen zu erhalten, diese zu unterstützen und neuen Vereinen eine Perspektive anzubieten. Dabei müssen die kommunale Selbstverwaltung und die Sportselbstverwaltung Hand in Hand arbeiten. Eine meiner Herzensangelegen-heiten ist es, dass die Mitarbeiter der Stadtverwaltung motiviert bei ihrer Arbeit sind und so auch für Sportvereine als guter Dienstleister tätig sein können. Möglichkeiten zur Zusammenarbeit gibt es viele: sei es die Einbindung in die Vergabe von Hallenzeiten oder die besondere Berücksichtigung des Vereinssports bei Planung und Bau von Sportstätten. Mir sind aber auch die Vorstellungen der Sportvereine wichtig. Es mir eine Herzensangelegenheit, unsere Stadt gemeinsam mit der Bürgerschaft zu gestalten. Was das im Sportbereich bedeutet, darüber möchte ich mit Ihnen im Sportausschuss diskutieren.

Fr. Dr. Eva-Maria Stange
Die Sportselbstverwaltung ist aus meiner Sicht ein gutes Beispiel dafür, wie es Bürgerinnen und Bürgern gelingt, sich selbst, ohne staatliche Vorgaben zu organisieren. Dafür möchte ich vor allem den zahlreichen ehrenamtlich Tätigen in der Selbstverwaltung und in den Vereinen herzlich Dank sagen, denn ohne Ehrenamt wäre gerade in diesem Bereich vieles nicht realisierbar.  Dies mit den Mitteln und Möglichkeiten der kommunalen Sportverwaltung sinnvoll zu kombinieren ist in Dresden nach meinem Wissen gelebte Praxis. Ich weiß um die Wünsche, die Aufgabenverteilung beider Partner neu auszutarieren. Dazu würde ich mir im Fall meiner Wahl gern eine eigenes Bild machen, und dann in Abstimmung mit dem Sportbetrieb der Stadt und Ihnen gemeinsam eine Entscheidung herbeiführen wollen.

 

Erhalt und Entwicklung der Sportinfrastruktur für den Breiten- und Leistungssport

Dirk Hilbert
Sport braucht Platz, Vereine brauchen Sportstätten. Die müssen wir als Kommune schaffen, durchaus auch mit der Unterstützung aus der Wirtschaft und privatem Engagement. Der Leistungssport braucht seinen Platz genauso wie der Breitensport. Ich werde deshalb alle Möglichkeiten nutzen, beim Turnhallenbau die Belange der Vereine zu berücksichtigen, aber auch gemeinsam mit der Wirtschaft überlegen, wie deren Engagement gefördert werden kann – schließlich muss ja nicht jede Sporthalle durch die Landeshauptstadt finanziert werden. Im Spitzensport ist es mir eine Herzensangelegenheit, dass wir uns auf unsere Stärken konzentrieren und sie ausbauen – hier dürfen wir uns nicht verzetteln.

Fr. Dr. Eva-Maria Stange
Die vorhandene Infrastruktur ist in Dresden sehr vielfältig, so wie die Sportlandschaft. Ebenso vielfältig ist der Zustand. Ich weiß um den Rückstau bei der Instandhaltung und dem Werterhalt vorhandener Anlagen. Diese Dinge abzuarbeiten wird keine Aufgabe für ein oder zwei Jahre sein. Für realistisch halte ich es, innerhalb der nächsten fünf Jahre substanziell voran zu kommen. Dabei bin ich auch gern bereit ihre Expertise und Hinweise aufzunehmen. Sie kennen die Anlagen und die Bedarfe sicher besser als ich. Dieses Angebot gilt im Übrigen für alle Themen, so auch für das letzte von Ihnen angesprochene Thema.

 

Qualität und Quantität der zukünftigen konsumtiven Unterstützung von Sportvereinsarbeit

Dirk Hilbert
Vereinsarbeit ist nicht immer einfach und bedarf eines großen Engagements. Leider ist die Wertschätzung nicht immer gegeben und sind die Bedingungen nicht immer optimal. Hier möchte ich mit Ihnen gemeinsam diskutieren, was besser laufen kann, welche Unterstützung konkret vonnöten ist und wie wir die Vereinsarbeit attraktiver machen können auch für den Nachwuchs. Es liegt mir am Herzen, dass wir als Stadt vernünftig wirtschaften: „Wir können nicht mehr Geld ausgeben als wir erwirtschaften“. Das setzt auch den Rahmen für eine konsumtive Unterstützung der Vereinsarbeit. Aber wir können mit dem Geld verantwortungsvoll umgehen, die richtigen Prioritäten setzen. Ich möchte außerdem mehr privates und privatwirtschaftliches Engagement im Sportbereich. Dafür werde ich werben.

Fr. Dr. Eva-Maria Stange
Die Unterstützung der Sportvereinsarbeit muss, wenn man keinen Substanzverlust erleiden will, in den kommenden Jahren erhöht werden. Dies legt die Entwicklung bei den Mitgliederzahlen der Sportvereine nahe. Aber auch Herausforderungen wie die noch bessere Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Sport sowie die Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger über die Vereinsarbeit. Der Stadtrat hat im Dezember 2014  mit den Stimmen von SPD, Linken und Bündnis 90/ Die Grünen den Beschluss gefasst, für die Jahre 2015/16 jeweils zusätzlich 250.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Eine Fortschreibung dieser Regelung wäre das, was ich mir für diesen Bereich momentan vorstellen kann.

 

 

 


 

 Weitere Aussagen der OB-Kandidaten zum Thema Sport

Die Antwort der OB-Kandidatin Lara Liquer auf unsere gestellten Fragen.

Ein dynamisches Hallo allen Sportfreunden in Dresden!

Ich bedanke mich dafür, dass Sie für die Sportpolitik in der Stadt meine Expertise als erwiesene Sportexpertix (Geräteturnen, Spezialgerät: Stange) einholen. Was das “konsumtive” betrifft, beobachte ich mit großer Sorge ausgerechnet bei Sportler/innen ein Konsumtief bei Sportzigaretten. Hier möchte ich mit Gratis-Sportzigaretten für Vereine und Schulen Quantität und Qualität befeuern. Mir liegt nämlich der Breitensport ganz besonders am Herzen. Was den Spitzensport anbelangt, bin ich für mehr Breite in der Spitze (und dafür mehr Spitze in der Breite). Konkret ist mir da am wichtigsten, dass die Dynamo-Dresden-Fans ihre in ganz Deutschland respektierte Spitzenstellung verteidigen und ausbauen. Ansonsten sollen sich die Vereine gerne selbst verwalten, damit sie mir und meinen Mitarbeiter/innen keine Arbeit machen. Zur Stellung des Sports in der Gesellschaft habe ich neulich den Satz gelesen: “Sport ist die größte aller Blödmaschinen”. Dies habe ich zwar nicht ganz verstanden, aber Sport scheint mir den Leistungsgedanken zu fördern und wie Alkohol gut vom moralischen Zustand Dresdens abzulenken.

Ich hoffe, mit diesen Ausführungen möglichst viele Sportler/innen zur Abstimmung für mich verführt zu haben.

Mit sportlichem Gruß:
Ihre designierte Oberbürgermeisterix Lara Liqueur